Dienstag, 11. Februar 2014

Schweizer schotten sich ab

Eine Insel mit paar Bergen

                                 Da haben uns die stolzen Helvetier schön den Stinkefinger gezeigt

 

Eigentlich sind die Schweizer zu beneiden um ihre Volksentscheide, an die sich die Regierung dort dann auch zu halten hat. Manchmal jedoch ist es vielleicht besser, wenn Menschen, die sich über die Folgen ihrer Entscheidung keine großen Gedanken machen, aus dem Bauch heraus die "überflüssigen" Ausländer aus dem Land verjagen wollen mit der Begründung die Mieten würden sich wegen der Fremden verteuern. Mit Verlaub aber für die Gestaltung der Mietpreise sind die Vermieter zuständig, und die Politik kann da auch mit einer Mietpreisgrenze oder mit dem Bau von Sozialwohnungen gestaltend eingreifen. In Deutschland sind auch ständig Leute genervt, wenn sie in der Bahn keinen Sitzplatz bekommen oder das Restaurant überfüllt ist, doch aus diesem Grund würde hierzu Lande niemand auf die Idee kommen, keine EU-Bürger mehr ins Land zu lassen. Das ist ausgesprochen lächerlich.
Ist es nicht viel schlimmer, wenn die selben Menschen in ihren Altenheimen keine Pflege mehr finden? Wer soll denen den Hintern wischen, wenn die eigenen Leute alle bewegungsunfähig und dement geworden sind?
Wer bedient sie denn in ihren schmucken Kaffeehäusern, wenn es keine jungen Helvetierinnen mehr gibt?
Wenn sich ein Land dermaßen selber abgrenzt, sich quasi auf einer Insel wähnt, der muss dann eben mit den Folgen leben. Hatten nicht gerade die Amerikaner ein arrogantes "Fuck you EU" vom Stapel gelassen? Dann gibt es mit "Fuck EU" aber auch kein Freihandelsabkommen. Dieses trifft die Schweiz mit Sicherheit sehr viel härter als die USA. Ein abgeschottetes Insel-Leben innerhalb Europas ist nicht möglich ohne sich selbst in den Ruin zu führen. Eines haben diese Stammtischwähler vermutlich vergessen: Die EU braucht die Schweiz nicht zum Überleben. In den Süden gelangt man auch anders und Berge gibt es noch in anderen EU-Ländern.

Wenn man den Statistiken glauben darf, die bei uns in den Medien kursieren, dann haben ausgerechnet in den Kantonen mit den geringsten Ausländeranteilen die meisten Menschen für eine Begrenzung der Zuwanderung gestimmt. Während in den Regionen mit der meisten Industrie und dem höchsten Ausländeranteil die wenigsten Einwohner für eine Begrenzung sind.Ofensichtlich haben hier weltfremde , rückwärtsgewandte Bergbauern über die Geschicke eines Landes entschieden. Da bin ich mal gespannt, wer im schönen Helvetien in Zukunft die Arbeit in der Industrie erledigt!


                                                                 Bitte nicht rückwärts

Es geht halt nicht an, dass man die doofen Ausländer nur ins Land läßt, damit sie dort ihr Schwarzgeld bunkern. Man kann direkt froh sein, dass Peer Steinbrück nicht Kanzler geworden ist, sonst hätte er vielleicht am Ende tatsächlich die Kavallerie geschickt. Vielleicht ist es doch ganz gut, dass bei uns nicht Hinz und Kunz über alles mit entscheidet, sonst würde am Ende noch die Todesstrafe eingeführt. Deutschland mangelt es ebenfalls nicht an Populisten, die es hervorragend verstehen das einfache Volk zu manipulieren.

Vielleicht sollten die pikierten  Bürger des Alpenländchens auch einmal darüber nachdenken, was gewissenlose Bosse ihrer eigenen Firmen so als Ausländer in anderen Staaten für ein Unwesen treiben. Wenn das Unternehmen "Nestle" nicht den ärmsten aller Menschen deren eigenes Trinkwasser abgraben würde, um damit ein riesiges Geschäft zu machen, hätten viele Leute gar keinen Grund ihre Heimat zu verlassen. Diese Menschen haben keine Möglichkeit die Geldhaie aus ihrem Land zu vertreiben, obwohl sie von einer Schweizer Firma ausgebeutet und um den Zugang zu sauberem Wasser ferngehalten werden- ihr eigenes Wasser wohlgemerkt, nicht das von Schweizern. In vielen der ärmsten Länder Afrikas und Südamerikas müssen Kinder dursten oder verseuchtes Wasser trinken oder sich von besagter Schweizer Firma überteuertes  Wasser in Flaschen kaufen, das die ihnen zuvor gestohlen haben. Das sollten bornierte Älpler erst beenden, bevor sie sich lautstark beschweren über Ausländer, die ihnen den Sitzplatz in der Bahn wegnehmen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/gegen-masseneinwanderung-schweizer-stimmen-mit-ja-a-952390.html     

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